Zurück aus dem Pfingsturlaub und Corona positiv – Corona und mentale Gesundheit

Lange hat es gedauert und mich schließlich doch kalt erwischt. Nach 10 Tagen Urlaub auf Zypern wurde ich schließlich in Deutschland positiv auf Corona getestet (via PCR-Testung beim Hausarzt). Dieses Mal war ich mir eigentlich sicher, dass ich KEIN Corona habe. Bis heute ist es mir ein Rätsel wo ich mich angesteckt haben könnte:

  • Ich bin dreimal geimpft.
  • Im Flieger galt auf dem Hin- und Rückflug Maskenpflicht.
  • Das Essen im Hotel fand draußen bzw. in gut durchlüfteten Räumen statt.
  • Ausflüge unternahmen wir mit einem Mietwagen.
  • Andere Touristen haben wir nicht kennengelernt und auch sonst mit niemandem länger gesprochen.

Fakt war, dass ich davon ausging mich im Appartement / Mietwagen durch die Klimaanlage erkältet zu haben. Angefangen hat alles – wie sonst auch – mit Halsschmerzen, verstopfter Nase, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen. Dies alles waren für mich keine Hinweise auf Corona, da ich solche Anzeichen sonst auch habe. Der PCR-Test war dann leider doch positiv, wobei die Schnelltests meiner Familie über die komplette Zeit negativ blieben und das obwohl alle mit mir – gerade vor der Testung – viel Zeit verbracht hatten.

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Im Laufe der Zeit fiel mir dann auf, dass es mit der Diagnose „Corona positiv“ langsam aber stetig auch mit meiner Depression… bergab ging. Zunächst quälte mich der Gedanke, wo ich mich angesteckt haben könnte und was ich falsch gemacht habe. Nach Überwindung dieses Gedankenkreisels kam meine Stimmung und meine Belastbarkeit ganz langsam in einer Talsohle an. Die Erschöpfung im Rahmen von Corona hat meine mentale Stabilität an die Depressionsphasen erinnert / mich getriggert.

Inzwischen ist zwar via Schnelltest kein Corona mehr nachweisbar, aber ich fühle mich dennoch nicht wie vor der Erkrankung. Wer vorher nicht unter mentalen Problemen gelitten hat nennt es vermutlich Long COVID, aber die Schädigungen der Lunge mal außen vorgelassen, erinnert mich diese Zeit sehr stark an die Auswirkungen einer Depression. Man ist schlapp, fühlt sich in der eigenen Haut nicht wohl, hat keinen Spaß mehr an irgendwas, fühlt sich nutzlos, … Ich kann mir gut vorstellen, dass COVID auch anderen Menschen mit psychischen (Vor-) Erkrankungen im Nachgang psychisch noch etwas schwerer zu schaffen macht. Eine Untersuchung wäre sicherlich interessant, gibt es meines Wissens allerdings bisher nicht. Interessant war jedoch, dass meine Psychiater*In mit mitgeteilt hat, dass es auch anderen Patient*Innen wie mir ergeht bzw. ergangen ist und ein Bericht in der BILD-Zeitung, welcher aussagte, dass Long COVID wohl vor allem Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen betreffen würde.

Bleibt gesund.

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