Warten…

Es gibt nichts Schlimmeres für mich als warten. Ich kann das kaum aushalten. Egal, ob die „Sache“ auf die man wartet positiv oder negativ ist, ich leide immer. In diesen Zeiträumen habe ich Schwierigkeiten mich für andere Dinge zu interessieren oder Energie aufzuwenden. Eigentlich brauche ich meine ganze Energie, um mit den Gefühlen, die das Warten in mir auslöst klarzukommen. Und nein, ich kann mich nicht daran gewöhnen.

Am 18.06. ist die Aufnahme in der Klinik. Aufgrund der Entfernungen fahre ich zusammen mit meinem Kind bereits am 16.06. los, damit ich nicht länger als maximal 4 Stunden am Stück Auto fahren muss. Mehr schaffe ich schlicht nicht, da mich Auto fahren stark einschläfert.

Seit 2018 im Oktober warte ich nun bereits auf diesen Termin. Da tauchte das Thema Klinik zum ersten Mal auf. Bis man eine passende Klinik gefunden hat, alle notwendigen Unterlagen beisammen sammelt und die Kostenübernahme der privaten Krankenkasse eingeholt hat dauert eben einfach seine Zeit. Die Klinik hat mir dann einen Termin binnen vier Wochen gegeben, so dass ich am 18.06. nun zur Aufnahme antrete.

Bevor man die Genehmigung und den Termin hat ist man aufgeregt und gestresst, da man nicht weiß, ob man eine Zusage bekommt und da es ewig dauert bis man alle Unterlagen hat. Kaum ist der Termin dann da ist man aufgeregt, da man nicht genau weiß was auf einen zu kommt und viele Hoffnungen, aber auch Ängste hochkommen.

Eigentlich macht es mir Spaß zu packen, aber in diesem Fall ist das anders. Es hat mich viel Überwindung und schlechtes Wetter am verlängerten Pfingstwochenende gekostet, um endlich mit dem Packen zu beginnen. Die schiere Masse der Dinge, die ich mitnehmen muss/will ist überwältigend. So nehme ich beispielsweise eine Matratzentopper mit, da ich weiß, dass die Qualität der Matratzen in der Klinik unterirdisch ist. Außerdem sind Wäscheständer dort Mangelware, so dass ich zumindest mal einen kleinen eigenen Ständer mitnehmen werde. Da man dort außer der Medikamente für die Krankheit, die zur Einweisung führte, keine Medikamente/Behandlung erhält, habe ich eine recht große Reiseapotheke dabei und für eventuelle Strand-/Badeausflüge für das Kind ausreichend Sandelsachen. Insgesamt kommt dadurch also einiges zusammen.

Da ich zum ersten Mal ganz alleine mit dem Auto eine weite Strecke fahre bin ich außerdem gespannt, wie das alles klappen wird. Das Warten ist also auch mit einer großen Anspannung verbunden. Aber der Countdown läuft. In fünf Tagen um diese Uhrzeit sind wir bereits auf der Fahrt zu unserem ersten Zwischenhalt in Göttingen.

Tick tack, tick tack…

Bereit sein ist viel, warten zu können ist mehr, doch den rechten Augenblick nützen, ist alles. (Arthur Schnitzler)

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