Hilfe, eine Veränderung!

Hilfe, eine Veränderung!

Gestern ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich reagiere äußerst sensibel auf jegliche Art von Veränderung. Das ist schon sehr lange so, aber es ist mir erst gestern in seiner Gänze richtig bewusst geworden. Es reicht schon, wenn meine Eltern für ein paar Tage wegfahren. Sofort fühle ich mich „schlecht“. Ich dachte immer, dass das „Heimweh“ wäre, aber ich glaube inzwischen, dass es das nicht ist. Vielmehr hat es etwas damit zu tun, dass sich meine Umwelt verändert und damit komme ich erst einmal schlecht zurecht. Für min. zwei bis drei Tage fühle ich mich miserabel, dann setzt die Gewöhnung ein und das ungute Gefühl ist wie weggeblasen. Ähnliches gilt auch, wenn ich selbst für einige Zeit verreise. Die ersten zwei bis drei Tage sind der Horror. Ich fühle mich unwohl, sehe alles sehr negativ, bin gereizt und würde am liebsten wieder nach Hause fahren. Habe ich diese Anfangsphase überstanden, dann kann ich den Urlaub erst anfangen zu genießen.

Sind Veränderungen tiefgreifender Natur sind die Reaktionen erschütternder und länger anhaltend, aber auch da ist es nach einigen Monaten dann plötzlich vorbei mit den Ängsten und Unsicherheiten. Bei jeder neuen Arbeitsstelle, die ich angetreten habe, ist mir aufgefallen, dass ich in den ersten Monaten extrem leide und am liebsten sofort kündigen möchte. Mit der Zeit nimmt dieses Gefühl in der Regel ab oder wird zumindest versachlicht. Nach sechs Monaten habe ich mich dann soweit eingewöhnt, dass ich beginne mich angekommen und wohl zu fühlen.

Dies hat wohl weniger mit meinen Depressionen zu tun – diese haben das Problem aber sicherlich nicht verbessert, sondern ist eher Teil meiner zahlreichen Ängste vor Einsamkeit, dem Alleinsein, etc. oder schlicht meines Charakters. Ich kenne diese Reaktion schließlich schon ziemlich lange. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich deswegen wüsste, wie man damit besser umgeht.

Es gibt nur eine Sache, die ich – zumindest im Kopf – verstanden habe. Man muss durch diese Phase, durch die Gefühle durch und sich dabei immer wieder selbst sagen, dass sie vorbeigehen wird. Routine wird es trotzdem nicht, aber ich kann immerhin weiter in den Urlaub fahren ohne, dass ich am 2. Tag wieder abreisen muss.

Also: Kopf hoch! Nichts bleibt wie es war!

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