Die Tücken der Familienausgaben

Unser monatliches Einkommen ist nicht übermäßig groß, aber für eine 3-köpfige Familie eigentlich durchaus ausreichend. Leider ist der Monat meist länger als das Guthaben auf unserem Konto.

In meiner ursprünglichen Profession als Bankerin habe ich gelernt, dass man – um einen Überblick über die eigenen Ausgaben zu haben – ein Haushaltsbuch führen sollte. Seit vielen Jahren trage ich daher die regelmäßigen Ausgaben für Versicherungen, GEZ, KfZ-Steuer, Kredite, etc. in eine Tabelle ein. Die Ausgaben für den täglichen Bedarf (Ausflüge, Essen/Trinken, Kleidung, Tanken, etc.) habe ich versucht in einen festen Betrag zu fassen – gemäß dem Betrag, der am Monatsende (abzüglich der Fixkosten) übrigbleibt. Da klar war, dass genau darin der Ursprung allen Übels lag, haben wir also angefangen etwas genauer Buch zu führen und kalkulieren nun pro Monat unsere zusätzlichen Ausgaben.

Dabei lässt sich feststellen, dass es die zahlreichen Spontankäufe sind, die dazu führen, dass man mehr ausgibt als man eigentlich sollte. Es gilt hier jedoch zwischen Spontankäufen im Bereich Lebensmittel und im Bereich Sonstiges (Kleidung, Taschen, Schuhe, Spielwaren…) zu unterscheiden.

Spontankäufe im Bereich Lebensmittel führen nicht nur zu einem überschreiten des Budgets. Sie sorgen auch dafür, dass wir tatsächlich viele Lebensmittel wegwerfen. Oft ist nach einem Einkauf der Kühlschrank (und auch der Gefrierschrank) so voll, dass man den Überblick über die Lebensmittel verliert. Wir essen durchaus noch Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, allerdings ist es leider so, dass zahlreiche Lebensmittel auch ziemlich schnell schimmeln oder faulig werden und dann nichts weiter übrig bleibt, als diese wegzuwerfen. Die Lösung des Problems liegt vermutlich in der Erstellung eines Wochenplans über die geplanten Mahlzeiten und der Entwicklung einer Einkaufsliste für die gesamte Woche. Diese Idee umzusetzen ist jedoch nicht so einfach, da an manchen Tagen auch Essen von meinen Eltern an uns übergeben wird, so dass für diesen Tag die ursprünglich geplante Mahlzeit nicht stattfindet… Diese Unwägbarkeiten sind das eine und das andere ist der hohe Aufwand den man als Familie dafür aufwenden muss, um gemeinsam einen Essensplan aufzustellen. Außerdem empfiehlt es sich mit vollem Bauch einkaufen zu gehen. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man satt weniger Spontaneinkäufe tätigt (Food und Non-Food), als hungrig.

Anders verhält es sich im Bereich der Spontankäufe im Non-Food-Bereich. Hier sieht man etwas und hat das Bedürfnis es besitzen zu wollen oder brauchen zu können. Oft ist dieses Brauchen aber lediglich eine Einbildung. Meist geht es – wenn man ehrlich zu sich selbst ist – eher im das Haben-Wollen. Diesem Bedürfnis entgegenzusteuern ist für mich persönlich das Schwerste von allem. Zum einen möchte man dem Kind, dem Partner und auch sich selbst gerne eine Freude machen und deren Wünschen erfüllen. Zum anderen hat man aber auch selbst das Gefühl, dass man eine Belohnung verdient hat. Damit kommen Gefühle mit ins Spiel, die ein „Nein“ in diesem Bereich sehr schwer machen. Eine endgültige Lösung habe ich hier noch nicht gefunden. Ich reduziere das durchblättern von Werbeprospekten auf die Läden, die ich ohnehin aufsuchen würde und wir gehen maximal einmal die Woche einkaufen. Da ich Teilzeit arbeite, habe ich keine Mittagspause mehr, was verhindert, dass ich beim Schaufensterbummel zum Kaufen verführt werde. (Dies gelingt allerdings nicht immer. Manchmal sündige ich nach der Arbeit.) Vermutlich kann ich mich besser im Griff behalten, wenn meine Psyche sich wieder erholt hat.

Eine weitere Idee wäre, dass ich auf die Bezahlung mit ec- oder Kreditkarten verzichte. Dies hat allerdings den Nachteil, dass es an manchen Stellen nicht möglich ist oder einfach schneller geht, wenn man nicht bar bezahlt. Außerdem habe ich ungern viel Bargeld im Geldbeutel oder zu Hause, seitdem mir einmal die Handtasche geklaut wurde. So dass ich von diesem Plan wieder abgerückt bin.

Das Mitrechnen während des Einkaufens ist eine weitere Möglichkeit, um sich selbst ein Limit zu setzen. Allerdings nimmt mir persönlich das den Reiz einkaufen zu gehen, denn Einkaufen hat für mich auch einen hohen Grad an Befriedigung.

Wir arbeiten daher noch an einer Lösung, die dafür sorgt, dass der Monat nicht länger reicht als unser Einkommen.

Hat noch jemand Tipps und Tricks?!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.