Freundschaft?!

Manchmal ist es schwer die richtigen Worte zu finden. Zumindest mir fällt das manchmal schwer. Die meisten Mitmenschen denken das allerdings nicht, wenn sie über mich urteilen. Heute findet das Treffen mit meiner „Freundin“ statt. Nachdem ich 4-mal versucht habe sie telefonisch zu erreichen, hat sie sich gestern schließlich per WhatsApp bei mir gemeldet und gefragt, ob wir uns heute oder nächste Woche Mittwoch treffen wollen. Sie hätte „gerade gesehen, dass ich versucht habe“ sie zu erreichen.

Mir war die Freundschaft sehr wichtig, daher habe ich auch viermal versucht sie zu erreichen. Aber ich fühle mich auch missverstanden und verletzt. Sie scheint zu ignorieren, dass sie sauer war und mich mit ihrer Aussage „immer zuerst negativ zu sein“ getroffen und verletzt hat. Ich bin gespannt, ob sie das Thema nachher von selbst anspricht oder nicht. Für mich gibt es hier Klärungsbedarf. Sollte es keine Klärung geben, dann würde ich gefühlsmäßig sagen, dass das Qualitätssiegel „Freundschaft“ dann keine Verwendung – von meiner Seite aus – mehr finden kann. Es handelt sich dann maximal noch um eine Bekannte.

Meine Mutter ist der Meinung, dass meine Hürden für eine Freundschaft zu hoch liegen, was ich augenscheinlich nicht so sehe. Ich finde, dass man unter Freunden offen miteinander reden können sollte. Im Fall von Streit oder Schwierigkeiten sollte man die eigenen Gefühle ansprechen und erklären könne, ohne den anderen dadurch zu verurteilen oder anzugreifen. Es sollte sich von selbst verstehen, dass Freunde füreinander da sind – so wie ich auch abends, wenn mein Sohn neben mir schlief, das Telefon entgegengenommen habe und mir zum x-ten Mal die Probleme mit Handwerkern… anzuhören. Gerade in einer Freundschaft ist es wichtig, dass man über negative Gedanken, Erlebnisse, Gefühle, … berichten kann. Wo denn sonst?!

Ich weiß nicht, was ich nachher genau sagen oder wie ich reagieren werde. Es gibt Menschen, die mir geraten haben, den Konflikt – der zumindest für mich existiert – anzusprechen und es gab andere Stimmen, die davon abgeraten haben. Ehrlichgesagt, weiß ich nicht, was richtig und was falsch ist. Vermutlich gibt es die ideale Herangehensweise nicht.

Außerdem stellt sich mir die Frage, ob ich über meine Kränkung hinwegsehen kann oder aber, ob das für mich vielleicht nicht möglich ist und sich daher unsere Freundschaft eh inzwischen – für mich – in eine Bekanntschaft verwandelt hat.

Eigentlich bin ich nur froh, wenn ich diese Grübelei endlich beenden kann und das Treffen hinter mir liegt.

Carpe diem!

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