Sinusitis Nr. 1 – Herbst/Winter 2019

Stand heute arbeite ich seit drei Tagen wieder. Davor war ich drei Wochen krankgeschrieben und habe letzte Woche sogar einen Termin beim Kopf-MRT hinter mich gebracht, da ich seit dieser Nebenhöhlenentzündung ständig Kopfschmerzen habe, die auch unter Einnahme von Ibuprofen nicht weggehen. Da das MRT unauffällig war und andere Schmerzmittel auch nichts bewirkt haben, versuche ich es nun noch mit Physiotherapie. Sollte auch das nicht zum Erfolg führen, dann weiß ich auch nicht weiter.

Die Kopfschmerzen sind nicht so extrem, wie bei einer heftigen Migräneattacke, aber es ist ein ständiger, dumpfer Schmerz in meinem Kopf, der sich – wenn ich arbeite – nachmittags noch steigert und sich dann wie der Beginn einer Migräneattacke anfühlt.

Ganz nebenbei ist mir aufgefallen, dass mich solche Krankheitsphasen (Erkältung, Grippe, etc.) nicht nur insbesondere im Herbst / Winter beehren, sondern dass damit auch immer eine Verschlechterung meiner Stimmung / Depression einhergeht. Den Grund vermute ich in der Tatsache, dass die Krankheitssymptome bei Erkältungen, etc. denen meiner Depression ziemlich ähnlich sind (z.B. körperliche Erschöpfung / Müdigkeit, schlechte Stimmung). Erschwerend kommt hinzu, dass ich in diesen Zeiten besonders viel Zeit zum Grübeln habe und mich dann ständig frage:

  • Warum ich?
  • Warum werde immer ich krank?
  • Bin ich faul?
  • Wie soll das noch werden, wenn ich auch noch „alt“ werde?

Diese Grübelei ist definitiv nicht förderlich, wird aber dadurch begünstigt, dass man als Betroffener / Betroffene von psychischen Erkrankungen von Ärzten häufig direkt mit „psychosomatisch“ gleichgesetzt wird und man auch selbst verführt ist zu denken, vielleicht hängt das alles auch mit der „geschädigten“ Psyche zusammen. Diese Frage ist bei vermeintlich „Gesunden“ zwar auch gegeben, allerdings fallen diese Rückschlüsse eher später – wenn überhaupt.

Natürlich wirkt sich eine „geschädigte“ Psyche negativ auf das Immunsystem aus, aber wie viel und wie genau hat noch niemand wirklich herausgefunden. Tatsache ist, dass man die Symptome hat und sich diese nicht einbildet. Daher ist es nicht mehr als gerechtfertigt, wenn man auch als Mensch mit psychischen Erkrankungen bei Symptomen, die man nicht zuordnen kann, von „Kopf bis Fuß“ untersucht wird.

Mich hat bei dieser ersten Erkrankung nach meinem Aufenthalt in einer Akutklinik besonders getroffen, dass es mir psychisch eigentlich besser ging und ich während der Zeit in der Klinik weder am Norovirus noch an sonstigen Krankheiten gelitten habe. Daher hatte ich eigentlich die Hoffnung, dass ich zumindest durch diesen Herbst / Winter relativ unbeschadet hindurchkommen würde. Die Enttäuschung und der Frust waren daher besonders hoch, als ich dennoch krank wurde.

Warten wir ab und hoffen das Beste. Vielleicht werde ich wenigstens nicht mehr alle paar Wochen krank.

Die Hoffnung stirbt zuletzt … aber sie stirbt. Ich werde berichten.

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