„Man sieht Ihnen gar nicht an, dass sie unglücklich sind“

Genau diesen Satz habe ich gestern bei „meinem“ neuen Psychiater gehört. Solche Sätze gibt es zu Hauf. Aber von einem Fachmann?! Ein solcher Satz vermittelt den Eindruck, als gäbe es eine bestimmte Form, in die man passen muss, um als depressiv / psychisch krank zu gelten. Das sehe ich nicht so. DEN Depressiven gibt es nicht. Jeder ist anders, wirkt anders, verhält sich anders. Oft ist es auch gar nicht leicht eine konkrete Diagnose zu stellen, denn es gibt zahlreiche Krankheitsbilder, die mit einer Depression einhergehen, bei denen diese jedoch eher eine „Nebenwirkung“ ist.

Egal wie. Mich verletzen solche Aussprüche ungemein. Das fühlt sich an, als würde das Gegenüber denken man sei ein Simulant. Dabei wendet man schlicht nur sehr viel Energie auf, um auf andere „normal“ zu wirken.

Weitere Dauerbrennersätze:

– Man kann sich auch zu Tode therapieren.

– Du siehst gar nicht krank aus.

– Jeder hat mal einen schlechten Tag.

– Man muss einfach positiv denken.

– etc.

Was hilft dagegen? Ich weiß es nicht. Eigentlich sollte man solche Aussagen einfach nicht ernst nehmen und direkt wieder vergessen. Leider ist das nicht so einfach. Vielleicht finde ich während meines Aufenthalts in Bad Segeberg eine Antwort. Vielleicht muss man einfach lernen damit zu leben.

Und wie heißt es schon im „Kleinen Prinzen“:

„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“

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