Spanien 2017 – Lanzarote

Familienreise Nr. 2 – Spanien (Lanzarote)

Nachdem wir aus privaten Gründen nach unserem ersten Familienurlaub (Kenia) zunächst keine weiteren größeren Reisen unternommen haben, ging es 2017 nach Lanzarote.

Wie kamen wir auf Lanzarote? Wir wollten im Mai/Juni für eine Woche verreisen und nicht zu viel Geld ausgeben. Dabei sollte es durchaus am Zielort warm genug sein, um baden zu können und der Ort sollte max. 4 Flugstunden entfernt und idealerweise in Europa liegen. Dies aus Gründen der Krankenversicherung bzw. ärztlichen Versorgung, da unser Kind zu dieser Zeit sehr Infekt anfällig war und ich in Kenia einmal einen Arzt ins Hotel bestellt hatte und dieses Erlebnis (er schaute mit meiner Taschenlampe ins Ohr unseres Kindes) ausgereicht hat, um mir zu bestätigen, dass ärztliche Versorgung in Europa doch etwas zeitgemäßer ist. Also Europa. Kanarische Inseln. Fuerteventura ist sehr sehr windig und Teneriffa / Gran Canaria ziemlich teuer. Die kleineren Inseln sind umständlich zu erreichen und es war das erste Mal, dass das Kind so richtig aktiv verstanden hat, dass man in einem Flugzeug sitzt und nicht durch selbiges rennen darf. Also Lanzarote.

Viele Jahre zuvor war ich bereits auf der Insel und fand sie damals furchtbar. Ich wollte nie wieder nach Lanzarote reisen. Nun war es dennoch so weit („Sag‘ niemals ’nie‘ – hat seine Berechtigung) und ich war gespannt, ob ich die Landschaft noch immer als so schrecklich empfinden würde wie damals. Wir reisten in ein all inklusive-Hotel, da ich was das Essen betrifft mit dem Kind möglichst flexibel sein wollte. Wenn wir das Frühstück verpassen würden, da wir „zu lange“ schlafen, dann wollte ich die Möglichkeit haben eben später an etwas zu essen zu gelangen ohne extra einkaufen zu müssen… Das Problem dabei war, dass viele andere Touristen dieses Prinzip missverstehen und dann überall gebrauchte Teller und Gläser mit entsprechenden Resten stehen lassen, was in warmen Ländern die Insekten… anzieht. Ich hasse das und vor allem ekelt mich „Ungeziefer“. Außerdem hatte ich bei meinem ersten Besuch von der Insel nicht wirklich viel gesehen und dies wollte ich nun ändern. Mit Ende 30 habe ich also zum ersten Mal für drei Tage einen Mietwagen gemietet. Ich war aufgeregt, ob auch alles klappen würde, aber es war großartig. Wir sind drei Tage am Stück über die Insel gefahren und haben schöne Buchten und Strände, viele Sehenswürdigkeiten von Cesar Manrique, die Vulkanlandschaft, Timanfaya, uvm. ausgiebig und in Ruhe genossen. Wir waren in der Vorsaison da und hatten außerdem das Glück, dass wir den Tipp von der Reiseleiterin bekamen, wann an welchen Orten am wenigstens Touristenbusse anhalten, so dass wir kaum Wartezeiten hatten und oftmals recht „alleine“ waren.

Aufgrund der zahlreichen Berge auf der Insel und der Tatsache, dass ich ungern fremde Autos fahre, habe ich ein Auto mit Automatikgetriebe gemietet. Diese hat sich auch echt bezahlt gemacht (ist in der Anmietung teurer als Gangschaltung) und ich habe für zukünftige Touren beschlossen, dass ich es immer wieder so machen würde. Es hat mich allerdings gestört, dass man für einen Kindersitz, welcher (zumindest theoretisch) auch in Spanien Pflicht ist, eine tägliche Miete von ca. 9 EUR bezahlen musste. Bei drei Tagen ging das noch, aber für künftige Urlaube beschloss ich eine Sitzerhöhung aus Deutschland mitzunehmen. Diese darf man als zusätzliches Gepäck mit ins Flugzeug nehmen, was zwar mehr Handgepäck bedeutet, aber vor Ort einiges an Geld sparen kann.

Lanzarote ist zur eigenen Erkundung ideal geeignet. Es gibt in jedem Ort einen öffentlichen Spielplatz. Wir haben davon gerne und oft Gebrauch gemacht, damit das Kind mal etwas Energie los wird und wir danach in Ruhe weiterfahren konnten. Generell sind die Strecken, die man auf der Insel zurücklegt nie besonders lange. Man fährt nicht stundenlang am Stück, sondern ist immer ziemlich schnell am gewünschten Ort. Die Straßen führen durch die malerische Landschaft, die ich dieses Mal als sehr exotisch und entschleunigend empfunden habe – oft am Meer entlang oder auf das Meer zu. Es gibt nicht wirklich viel Verkehr auf der Insel und die Verkehrsführung ist einfach und logisch. Es gibt keine Drängelei. Meist waren wir tatsächlich alleine auf der Straße unterwegs. Weit und breit war kein menschliches Leben zu sehen. Ich habe das als sehr angenehm und entspannend empfunden. Es war irgendwie ein Gefühl von „zu Hause“.

Cesar Manrique ist Lanzarote und Lanzarote ist Cesar Manrique. So gut wie alles, was man auf der Insel besichtigen kann, ist direkt von ihm entworfen oder hat irgendwie mit ihm zu tun. Es ist ihm zu verdanken, dass Lanzarote seine Ursprünglichkeit behalten hat. Es gibt gerade einmal ein „Hochhaus“ auf der Insel – in der Hauptstadt, als Hotel genutzt. Alle anderen Gebäude unterliegen entsprechenden Auflagen, die auf den Künstler und Naturschützer zurückgehen.

Die Orte, die man besuchen sollte muss ich hier nicht einzeln aufzählen. Es sind nicht so viele und sie sind auf einer Landkarte (die Touristen bei der Einreise oder im Hotel erhalten können) übersichtlich zu erkennen. Da wären die beiden Häuser, die Cesar Manrique entworfen und eingerichtet und in denen er gelebt hat. In einem ist die Fundacion untergebracht und in dem anderen ein Museum (das Haus wurde so erhalten, wie er es „verlassen“ hat). Dann sind die beiden Höhlen zu besichtigen, die er gestaltet hat. Er hat einen Kakteen- und Palmengarten angelegt und das Logo für den Nationalpark Timanfaya entworfen. In Timanfaya fährt man mit dem Bus durch die Vulkanlandschaft und bekommt die Entstehung der Insel erklärt. Auf der gesamten Insel finden sich an verschieden Stellen Stelen und Kunstwerke, die Manrique entworfen hat. Es gibt außerdem noch die Salinen, Aloe Vera-Plantagen, malerische Ortschaften und zahlreiche, wundervolle Strände zu sehen. Für Wanderer und Radfahrer ist die Insel ebenfalls ein Paradies.

 

Unser Fazit

Lanzarote ist ein wunderbares Reiseziel für Familien mit Kindern. Man muss dabei allerdings bedenken, dass auch Lanzarote zum Teil (je nach Reisezeit) sehr windig ist. Dies ist gerade an manchen Stränden unangenehm, da Kindern (und auch Erwachsenen) dann der Sand in die Augen fliegt. Man findet allerdings auch Orte, die so geschützt liegen, dass man dort in Ruhe Zeit am Strand verbringen kann. Allerdings ist man dort dann natürlich nicht allein. Es ist auf alle Fälle empfehlenswert Klammern mitzubringen, die die Handtücher am Pool bzw. auf Liegen am entsprechenden Platz halten. Man kann diese allerdings natürlich auch vor Ort kaufen. Unser Kind schwärmt noch immer von der Insel und möchte unbedingt nochmal nach Lanzarote. Auch uns Erwachsenen hat der Urlaub sehr gut gefallen, da auch eine Woche schon sehr entspannend und erholsam war.

Lanzarote ist auf alle Fälle eine Reise wert!

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